Aktuelles

  • Veröffentlichungsdatum 05.10.2022
  • Ort
  • Art Meldung

#22WochenWarten – Petition zu Wartezeiten

Mit einer Petition ruft die Deutsche Depressionsliga die Bundesregierung auf, die psychotherapeutische Bedarfsplanung zu reformieren. 22 Wochen – so die Initiatoren – betrage aktuell die Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz. Noch bis zum 10. Oktober 2022, dem „Tag der seelischen Gesundheit“, können Unterstützer*innen die Petition unterzeichnen.

Darin mahnt die Depressionsliga eine schnelle und konsequente Umsetzung des Koalitionsvertrags (Seite 86) der Ampel-Koalition an: „Wir reformieren die psychotherapeutische Bedarfsplanung, um Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz, insbesondere für Kinder- und Jugendliche, aber auch in ländlichen und strukturschwachen Gebieten deutlich zu reduzieren. Wir verbessern die ambulante psychotherapeutische Versorgung insbesondere für Patienten mit schweren und komplexen Erkrankungen und stellen den Zugang zu ambulanten Komplexleistungen sicher. Die Kapazitäten bauen wir bedarfsgerecht, passgenau und stärker koordiniert aus. Im stationären Bereich sorgen wir für eine leitliniengerechte psychotherapeutische Versorgung und eine bedarfsgerechte Personalausstattung. Die psychiatrische Notfall- und Krisenversorgung bauen wir flächendeckend aus.“

„Vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen müssen zusätzliche Kassensitze geschaffen werden, um die Versorgung zu verbessern“, sagt DPtV-Bundesvorsitzender Gebhard Hentschel. In den unterversorgten Regionen sollten kurzfristig zusätzliche Psychotherapeut*innen im Rahmen einer Sonderbedarfszulassung an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung beteiligt werden. „Kurzfristig kann auch die Kostenerstattung helfen, mit der Patient*innen eine Psychotherapie bei einem/r Psychotherapeut*in ohne Kassenzulassung ermöglicht wird. Hier braucht es eine deutliche Erleichterung beim Antragsverfahren, damit Patient*innen nicht mit aufwendiger Bürokratie drangsaliert werden.“ Eine Umfrage der DPtV hat jedoch gezeigt, dass die Krankenkassen nahezu jeden zweiten Antrag auf Kostenerstattung ablehnten.