Geht Psychotherapie online?
E-Mail, Chat, Skype... die internetbasierte Kommunikation hält Einzug in Psychotherapeutische Praxen und wird von den Patienten nachgefragt. Auch therapeutische Hilfsmittel für psychisch Kranke sind im Internet stark im Kommen. Sie versprechen niedrigschwellige und nachhaltige Unterstützung, auch für Patientengruppen, die nicht so leicht den Weg in die psychotherapeutische Praxis finden. Immer mehr Krankenkassen finanzieren solche Modellprojekte, mit dem Ziel, die schwierige Versorgungslage psychisch kranker Patienten zu verbessern.
Aus der Forschung liegen inzwischen viele Wirksamkeitsnachweise über den therapeutischen Nutzen elektronischer Angebote vor. Aber wie und bei wem wirken diese Interventionen? Lassen sich die Forschungsergebnisse in die psychotherapeutische Praxis übertragen? Können diese Angebote die klassische Psychotherapie unterstützen oder gar ersetzen? Wie ist der Einsatz elektronischer Medien bei Patienten mit der Berufsordnung vereinbar? Werden die neuen Möglichkeiten die Zukunft unseres psychotherapeutischen Handelns beeinflussen, und welche Maßnahmen müssen wir treffen?
Diese und viele weitere Fragen haben wir auf unserem diesjährigen Symposium diskutiert. Neben Vorträgen aus der Wissenschaft, Forschung und der Praxis haben wir uns darüber hinaus mit Vertretern aus der Politik und dem Gesundheitswesen im Rahmen einer Podiumsdiskussion dem Thema „Die Koalitionsvereinbarung und der Reformbedarf in der Psychotherapie“ zugewandt.
© Holger Groß