Symposium 2023

Pandemie und Psyche

© DPtV/Holger Groß

„Unserem Verband und allen Institutionen, die sich mit der Versorgung psychischer Erkrankungen beschäftigen, kommt aktuell und sicher auch in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle zu, die Betroffenen der Pandemie bestmöglich zu versorgen“, eröffnete Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV), das DPtV-Symposium 2023 unter dem Titel „Pandemie und Psyche“. Drei Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie diskutierten Wissenschaftler*innen und Psychotherapeut*innen die Corona-Folgen für die psychische Gesundheit. An dieser Hybridveranstaltung nahmen über 1.200 Teilnehmer*innen teil.

Von Versorgung bis Neuropsychologie

© DPtV/Holger Groß

Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier (Zentrum für Psychologische Psychotherapie der Universität Greifswald) informierte über „Die psychischen Folgen der Covid-19-Pandemie: Aktuelles Wissen und Implikationen für die psychotherapeutische Versorgung“. Die „Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“ präsentierte Prof. Dr. Hanna Christiansen (Klinische Kinder- und Jugendpsychologie Philipps-Universität Marburg). Um die „Neuropsychologische Psychotherapie bei Post-Covid“ ging es bei dem Neuropsychologen und Verhaltenstherapeuten Dr. Thomas Guthke und Neuropsychologin Dr. Anna S. Hasting (Tagesklinik für kognitive Neurologie Universitätsklinikum Leipzig). Die Moderation übernahm Dr. Christina Jochim, Stv. DPtV-Bundesvorsitzende.

Präventionsprogramme oft zu komplex

© DPtV/Holger Groß

Kontrovers wurde es bei der von Sabine Rieser moderierten Podiumsdiskussion: Thomas Ballast (Stv. Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse), Prof. Brakemeier, Prof. Dr. Hanna Christiansen (Leiterin der Abteilung Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Philipps-Universität Marburg), Gebhard Hentschel und Sabine Maur (Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz) diskutierten über „Corona und die Folgen: Welchen Beitrag leistet die Psychotherapie?“. Aus der Versicherungs-Perspektive sah Thomas Ballast mit Corona keinen Anstieg der Anträge auf Psychotherapie. Sabine Maur gab zu bedenken: „Wenn die Praxis voll ist, ist sie voll. Und die Kassen sind leider sehr zaghaft, wenn es um Kostenerstattung in einer Privatpraxis geht.“ Sie betonte die gesamtgesellschaftliche Verantwortung bei der Versorgung der psychischen Erkrankungen der Pandemie. Gebhard Hentschel lobte den Einsatz der Psychotherapeut*innen, die in der Pandemie 2020/21 die Versorgung stabilisiert haben. Er forderte, auf die gestiegene Nachfrage zu reagieren und das psychotherapeutische Versorgungsangebot fachgerecht weiterzuentwickeln. Prof. Brakemeier betonte die Kosteneffizienz von Psychotherapie, die oft hohe Kosten von Frühverrentungen verhindern kann. Sie forderte, bestehende Disparitäten im Versorgungsangebot dringend auszugleichen. Die Wartezeiten in der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen seien unzumutbar. Prof. Christiansen wies auf die Bedeutung von Präventionsprogrammen hin, die aber oft zu komplex seien. Psychotherapeutische Angebote sollten niedrigschwellig in den Lebensräumen der Kinder- und Jugendlichen angeboten werden.

Download

  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
  • © DPtV/Holger Groß
Zurück
Vor