Staffel 5

Beforscht: Psychotherapie und ihre Wirkung

Die psychotherapeutische Praxis basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Und für die Weiterentwicklung unserer Arbeit ist es wichtig, Methoden und Diagnosen immer wieder zu überprüfen und neue Ansätze kennenzulernen. Deswegen widmet sich der DPtV-Podcast in dieser fünften Staffel der Forschung und ihrer Vermittlung. Es wird um Patienten*innengruppen gehen, die bisher im Schatten standen, um die Verbesserung von Behandlungsmethoden und um wissenschaftlich fundierte Psychoedukation auf Social Media. Lassen Sie sich anregen.

Dass „divers“ als dritte Option im Personenstandsregister angeboten wird, hat 2018 ein Gesetz festgelegt. Es basiert unter anderem auf der Forschung der Psychologin und Psychotherapeutin Hertha Richter-Appelt. Die Sexualwissenschaftlerin hatte mit der viel zitierten Hamburger Intersex-Studie Grundlagenarbeit geleistet und einen neuen, non-binären Blick auf die Varianten der Geschlechtsentwicklung ermöglicht.

Angststörungen betreffen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung drei bis fünf Mal häufiger als die Durchschnittsbevölkerung. Hier ist Handlungsbedarf, sagt David Braun von der Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In seiner Masterarbeit hat er einen preisgekrönten Methodenkoffer konzipiert, der Psychotherapeut*innen hilft, dieser Patient*innengruppe gerecht zu werden.

Link zum Methodenkoffer auf der DPtV-Seite

Das Kapitel zur Sorgenexposition in „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ ist heute Lehrstandard. Bis zur Niederschrift war es ein weiter Weg. Jürgen Hoyer, Professor für Behaviorale Psychotherapie an der Technischen Universität Dresden und Autor von über 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Psychotherapie von Angststörungen berichtet vom Ringen um Erkenntnis und erzählt, wie er seine Forschungsfragen findet.

Patient*innen sprechen in der Therapie sexuelle Probleme oft nicht von selbst an. Deswegen rät Sexual- und Paartherapeut Umut Özdemir Kolleg*innen in seinen Fortbildungen, selbst dazu Fragen zu stellen. Um oft gestellte Fragen zur Sexualität dreht sich auch sein TikTok-Kanal. Hier verbreitet Özdemir wissenschaftliche Erkenntnisse in Ein-Minuten-Videos auf Social Media. Und das sehr erfolgreich.

Hier geht es zu Umut Özdemir auf TikTok

Der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Rüdiger Retzlaff hat sich fast 20 Jahre lang für die Anerkennung der Systemischen Therapie eingesetzt. Der lange Atem hat sich ausgezahlt. Bis dahin waren allerdings hunderte von Studien zu sichten, eine Definition der Systemischen Therapie zu formulieren, die therapeutische Praxis in Italien, China und Deutschland zu vergleichen. Und genau davon handelt diese Folge.

Wie lassen sich Stärke und Resilienz therapeutisch erlebbar machen und fördern? Das erforscht Dr. phil. Betteke Maria van Noort, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Ausbildung, im vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) geförderten Verbundprojekt „Empower Youth“, einem Online-Programm. Die Zielgruppe: Jugendliche und junge Erwachsene, die in Pflege- oder Adoptivfamilien oder in Jugendhilfeeinrichtungen aufwachsen - und Viktimisierung erfahren haben.

Zur Webseite der Studie Empower Youth