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  • Veröffentlichungsdatum 23.08.2019
  • Ort Berlin
  • Art Pressemitteilung

„Approbierte klinische Psychologen“ keine gute Lösung

DPtV lehnt SpiFa-Namensvorschlag zu Ausbildungsreform ab

Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) lehnt den Vorschlag des Spitzenverbands Fachärzte Deutschland (SpiFa) ab, die Berufsbezeichnung der Psychotherapeut*innen in „approbierte klinische Psychologen“ zu ändern. Der SpiFa hatte vorgeschlagen, den Namen in der bevorstehenden Reform der Psychotherapeutenausbildung zu ändern, um die psychotherapeutische Tätigkeit stärker zu den ärztlichen Kolleg*innen abzugrenzen. „Wir verstehen das Problem und danken dem SpiFa für den Vorschlag – aber für uns ist das keine Lösung“, sagt DPtV-Bundesvorsitzende Barbara Lubisch.

„Psychologische Psychotherapeut*innen“ reicht aus

Der Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) habe sich bereits früh auf die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut*in“ festgelegt. Außerdem werde der Begriff im Referentenentwurf und Kabinettsentwurf des Reform-Gesetzes vom Bundesministerium der Gesundheit benutzt. „Der Begriff ,Psychologische Psychotherapeut*innen‘ als Abgrenzung zu ‚Ärztlichen Psychotherapeut*innen‘ wäre im Grunde zweckmäßig und ausreichend“, schlägt Psychotherapeutin Lubisch vor. Wichtiger sei ohnehin, dass die Novellierung des Psychotherapeutengesetzes nun umgesetzt werde.

Keine aggressive Haltung gegen Ärzt*innen

Der SpiFa kritisierte die Reform zudem wegen einer angeblichen „Substitution ärztlicher Kernkompetenzen“. Barbara Lubisch kann den Vorwurf nicht akzeptieren: „Der SpiFa unterstellt der Reform und den Psychotherapeut*innen wiederholt eine aggressive Haltung gegenüber Ärzt*innen. Dies ist nicht der Fall.“ Tatsächlich habe es schon 2017 eine gemeinsame Erklärung der ärztlichen und psychologischen Psychotherapeut*innen des Beratenden Fachausschusses Psychotherapie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gegeben, in der die Reform grundsätzlich unterstützt worden sei. „Die DPtV hat außerdem schon im März 2018 Modellstudiengänge zur Psychopharmakaverordnung eindeutig abgelehnt. Es sollen also keinesfalls ärztliche Leistungen ersetzt werden“, ergänzt die Psychotherapeutin. Außerdem funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen in der Regel sehr gut. „Dies wird auch nach der Reform so sein“, betont Barbara Lubisch.