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  • Veröffentlichungsdatum 17.04.2016
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DAK Gesundheitsreport 2016: Deutlicher Geschlechterunterschied bei Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen im mittleren Alter

Die DAK untersuchte für den diesjährigen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Gender und Gesundheit“ die Arbeitsunfähigkeitsdaten ihrer Versicherten. Ausgewertet wurden vom IGES-Institut im Auftrag der DAK die AU-Daten von 2,7 Millionen Versicherten. Ergänzend wurden über 5000 Versicherte aus dem gesamten Bundesgebiet vom Forsa Institut zu Einstellungen und Praktiken in Zusammenhang mit Arbeitsunfähigkeit befragt.

Psychische Erkrankungen

Der Krankenstand wegen psychischer Erkrankungen lag mit 16,2% nach Muskel-Skelett-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen an dritter Stelle bei den Ursachen für Fehlzeiten und stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an (von 6,8 auf 6,9 Fälle pro 100 Versichertenjahre). Auch die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen stieg leicht an, von 237,3 auf 243,7 Tage pro 100 Versichertenjahre. Psychische Erkrankungen dauerten im Schnitt 35,5 Tage.

Gender

Insgesamt war bei beiden Geschlechtern der Krankenstand im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In fast allen Altersgruppen (außer bei 15-19-jährigen Jugendlichen und über 60-Jährigen) wiesen Frauen mehr AU-Tage als Männer auf. Hervorzuheben ist, dass der Krankenstand bei Frauen 14% höher ist als bei Männern. Sie sind insgesamt häufiger krankgeschrieben als Männer, jedoch sind sie nicht länger mit den jeweiligen Erkrankungen krankgeschrieben.

Ein wichtiger Faktor sind hierbei Krankschreibungen wegen psychischen Erkrankungen. Über alle Altersgruppen hinweg waren 6,5% der Frauen wenigstens einmal wegen einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben, bei den Männern waren es 3,7%. Frauen hatten mit 147 AU-Tagen 71% mehr Fehltage wegen Depression als Männer mit 86,1 AU-Tagen. Der Geschlechterunterschied bei Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen zeigte sich besonders in der Altersgruppe der 45-64-Jährigen. Bei etwa 14% der Frauen und 9% der Männer wurde durch einen Arzt oder Psychotherapeuten eine Depression oder depressive Verstimmung diagnostiziert (12-Monats-Prävalenz). Eine der Ausnahmen für diesen Trend stellte die Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ dar. Hier wiesen die befragten Männer mit 8,6 AU-Tagen je 100 Versicherte mehr Krankheitstage auf als Frauen mit 4,3 AU-Tagen.

Befragung

In der für die arbeitende Allgemeinbevölkerung repräsentativen Zusatzbefragung wurden 5221 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet zu ihrem Krankheitsverhalten befragt. Die befragten Frauen und Männer gaben insgesamt den gleichen subjektiv wahrgenommenen Gesundheitszustand an. Auch für die berichtete subjektive psychische Gesundheit fand sich kein Unterschied zwischen den Geschlechtern. Männer meldeten sich aber bei gleichem Gesundheitszustand seltener krank als Frauen. Etwa 52% der Frauen arbeiteten jedoch auch häufiger in Berufen, bei denen man mit offensichtlichen Krankheitssymptomen schlechter zur Arbeit gehen kann (z.B. in direktem Kundenkontakt), als Männer mit 45% dies taten. Weiter wurden die Teilnehmer dazu befragt, ob sie auch krank zur Arbeit gehen. Hierbei berichteten Frauen häufiger, krank zur Arbeit zu gehen als Männer. Die wichtigsten Gründe hierfür waren: „Kollegen nicht hängen lassen“ wollen, „Arbeit fertig kriegen“ müssen und „wenn ich mich krank melde, leiden die Kunden (Klienten, Patienten) darunter“. Ein weiterer signifikanter Unterschied zeigte sich zwischen Männern und Frauen darin, dass sich 26,8% der Frauen und nur 17,5% der Männer krankschreiben lassen, wenn ihr Kind krank ist und die Kinderkrankheitstage aufgebraucht sind.

Den DAK Gesundheitsreport 2016 finden Sie unter: www.dak.de.