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  • Veröffentlichungsdatum 20.03.2013
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Denn sie wissen nicht, was sie reden!

Herabwürdigende Äußerungen der Professoren Lauterbach und Wittchen - Pressemitteilung 04/13

"Disqualifiziert hat sich Prof. Karl Lauterbach mit seiner kruden Äußerung, große Teile der Psychotherapeuten stünden "schlicht nicht im Saft", sagte verärgert der Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) als Reaktion auf die Äußerungen Lauterbachs beim 49. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT in Berlin , bei dem über das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) diskutiert wurde". "Von einem gesundheitspolitischen Sprecher einer Partei wie der SPD erwarten wir differenzierte Kenntnisse und Einschätzungen ", betonte Best. "

Die Behandlung psychisch kranker Menschen in Deutschland wird von Psychotherapeuten geleistet, die unter schwierigen Rahmenbedingungen sorgsam und verantwortungsvoll ihrer Arbeit nachgehen. Es ist überhaupt nicht im Interesse der Psychotherapeuten, sich um Befindlichkeitsstörungen zu kümmern, die keine Krankheiten sind, wie Lauterbach unterstellt. Lauterbach wäre besser beraten, sich gemeinsam mit den Psychotherapeuten um eine Verbesserung der Behandlungsstrukturen einzusetzen, damit psychisch kranken Menschen zeitnah geholfen werden kann."

Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung wird die an die Politik gerichteten Forderungen zur Bundestagswahl in den nächsten Tagen veröffentlichen. "Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung hofft, dass Herr Lauterbach zu einem Gespräch bereit ist", unterstrich Best.

Auch die diskreditierenden Äußerungen von Prof. Hans-Ulrich Wittchen weist Best entschieden zurück. Die Behauptung, dass "50 Prozent der Therapeuten das DSM noch nie in der Hand hatten" und dass viele Psychotherapeuten "der Weiterbildungspflicht nicht nachgehen" würden, sei völlig inhaltslos. Wittchen müsste eigentlich wissen, dass Psychotherapeuten in ihrer Ausbildung lernen, mit den gängigen Klassifikationen, also mit dem ICD 10 und dem DSM, umzugehen. Davon abgesehen, ist in Deutschland allein der ICD 10 maßgebend und nicht die wegen ihrer Ausweitung des Krankheitsbegriffs unter Beschuss stehende amerikanische psychiatrische DSM-Klassifikation."

Wittchen ist uns kein Unbekannter, ist er doch schon des Öfteren mit unqualifizierten Äußerungen zur Psychotherapie aufgefallen, z.B. in der Art, dass eine moderne Psychotherapie nicht länger als 15 Sitzungen dauern sollte. Ein Brief, den ich ihm im Juni 2012 geschrieben habe, blieb bis heute unbeantwortet", sagte der Bundesvorsitzende der DPtV.