Aktuelles
DGKJP: Hilfe für Eltern psychisch kranker Jugendlicher
Anfang März 2015 trafen sich über 2000 Experten beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) unter dem Titel „Veränderte Gesellschaft – Veränderte Familie“. Diskutiert wurden die steigenden ambulanten und stationären Fallzahlen psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen.
Auf dem Kongress der DGKJP wurden Verlaufsstudien präsentiert, die zeigen, dass etwa 10% der Jugendlichen in Deutschland an psychischen Erkrankungen leiden und sogar 20% Auffälligkeiten zeigen. Einer der Gründe hierfür wurde unter dem Schlagwort die „gehetzte Generation“ zusammengefasst. Dies bedeutet, dass Jugendliche heute mit großem Leistungsdruck in der Schule, Mobbing und Cybermobbing, gesteigertem Medienkonsum und damit einhergehend großem fluktuierenden Informationsfluss aufwachsen. Viele Eltern versuchen, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, nicht immer mit gutem Erfolg. Auch die steigenden Scheidungszahlen würden dazu führen, dass die Kinder und Jugendlichen heute häufiger aus dem seelischen Gleichgewicht geraten.
Um solchen Entwicklungen entgegen zu wirken, werden immer neue Präventionsprogramme entwickelt. Auf dem Kongress wurde das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ hervorgehoben. Es wurde 2013 mit dem Anti-Stigma-Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit ausgezeichnet wurde. Programme wie dieses reichen laut der Veranstalter des Kongresses aber nicht aus. V.a. Eltern und andere Angehörige müssen für das Thema sensibilisiert werden. Es wurde betont, dass nicht jede Krise in der Pubertät gleich ein Indikator für psychische Erkrankungen ist. Allerdings gibt es einige Warnsignale, die auch einer Handlung bedürfen: z.B. vollkommener sozialer Rückzug oder langfristige Weigerung, in die Schule zu gehen. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit hat für Eltern ein Themendossier zusammengestellt, welches dabei helfen soll, die Situation ihres jugendlichen Kindes besser einzuschätzen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.seelischegesundheit.net. Das Themendossier „Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen“ des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit finden Sie hier.