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  • Veröffentlichungsdatum 10.05.2022
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DPtV-Frauenforum mit Prof. Jutta Allmendinger

„Wenn wir von Frauen in Führung sprechen, sprechen wir bewusst im Plural! Eine reicht nicht“, betonte Prof. Dr. Jutta Allmendinger auf dem digitalen 3. DPtV-Frauenforum. Das Frauennetzwerk der Vereinigung hatte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) eingeladen, um zu diskutieren, mit welchen Maßnahmen Frauen in Führungspositionen gelangen können. Teilnehmerinnen des Mentoringprogramms nahmen ebenfalls am Forum teil.

„Diversität in der Führung macht erfolgreicher, sie schafft unterschiedliche Perspektiven und führt im Unternehmen zu besseren Ergebnissen. Eine Frau passt sich in einer Männergruppe mit ihrem Verhalten an. Daher brauchen wir strukturelle Maßnahmen, um den Frauen-Anteil auf mindestens 30 Prozent zu steigern“, erklärte Jutta Allmendinger. Der Weg dahin führe über eine Frauen-Quote: „Wenn man fragt: ,Wie bekommt man Frauen in Führung?‘ – Dann muss ich sagen: Durch die Quote! Das hat die Erfahrung eindeutig gezeigt.“ Dabei seien Organisationen erfolgreich, wenn sie selber eine Quote einführten und diese nicht „von oben“ komme.

Ein Problem sehe sie im Anspruch an Perfektion: „Wir wissen, dass die Ansprüche von Frauen an sich selbst höher sind als Männer sie an sich haben.“ Wichtig sei daher eine Transparenz der Aufgaben, um die Angst vor Überforderung zu verhindern, sowie Teamarbeit und die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schultern. Außerdem müsse sich das Berufsleben an das Private anpassen. „Es muss transparent sein, dass zu einem Leben eben oft auch Familie gehört“, betonte die Soziologin.

„Es gibt hoch qualifizierte Frauen mit hervorragenden Kompetenzen. Zu sagen, diese Frauen gibt es nicht, das ist Schnee von gestern“, stellte Jutta Allmendinger klar. Mentoring sei dabei ein wichtiges Instrument, könne aber nicht nebenbei passieren. „Mentoring ist Arbeitszeit. Aber jede Investition in Mentoring ist eine gute Investition!“

Das Mentoringprogramm der DPtV soll Einsteigerinnen Wissen und Fertigkeiten für Mandate in der Berufspolitik vermitteln – mit spannenden Workshops zu Gesundheitspolitik, Berufspolitik, Recht, Gremienstrategie und Rhetorik. Ziel ist eine adäquate Repräsentanz des überwiegend weiblichen Berufsstands der Psychotherapeutinnen in Spitzenpositionen innerhalb und außerhalb der DPtV.