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Drei Jahre später: Evaluation der Psychotherapie-Richtlinie
„Die Reform der Psychotherapie-Richtlinie liegt drei Jahre zurück. Daher ist es sinnvoll, nun gezielt die Auswirkungen zu erforschen“, sagt Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Zusammen mit anderen Institutionen gehört die DPtV zum Konsortium des Projekts „Evaluation der Psychotherapie-Richtlinie“ (EVA PT-RL), das vom Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitet wird. „Das Projekt untersucht, ob sich für Patient*innen der Zugang zu Psychotherapie sowie der Behandlungs- und Versorgungsablauf verbessert hat“, erklärt Hentschel.
Hürden und Hemmnisse abbauen
Die Reform hatte 2017 das Therapieangebot unter anderem um eine psychotherapeutische Sprechstunde, eine psychotherapeutische Akutbehandlung sowie Maßnahmen zur Rezidivprophylaxe erweitert. Das EVA-Projekt analysiert ab August 2020 Abrechnungsdaten der beteiligten Krankenkassen AOK und Barmer. Außerdem werden Patient*innen, Psychotherapeut*innen und Hausärzt*innen befragt. „Natürlich soll das Projekt vor allem einer Weiterentwicklung der Psychotherapie-Richtlinie dienen“, betont der Bundesvorsitzende Hentschel. „Hürden und Hemmnisse sollen erkannt und möglichst in Zukunft abgebaut werden.“
Förderung durch Innovationsfonds
Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fördert das Projekt über insgesamt drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro. An dem Forschungsprojekt sind weiterhin der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP) und die Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP) beteiligt sowie als wissenschaftliches Institut das Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement (EsFoMed). Das Projekt wird unterstützt von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).