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  • Veröffentlichungsdatum 23.09.2021
  • Ort Berlin
  • Art Pressemitteilung

Ein Beruf verpflichtet: Hilfe bei psychischen Folgen der Klimakrise

Psychotherapeut*innen rufen zu konkreten Aktionen und Klimastreik am 24.9. auf

Verdrängung, Skepsis, Angst – die Klimakrise und ihre destruktiven Folgen beeinflussen nicht nur die physische Gesundheit, sondern ebenso die Psyche der Menschen. Die im Gesprächskreis II (GK II) zusammengeschlossenen Verbände der Psychologischen Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen rufen dazu auf, die professionelle Expertise von Psychotherapeut*innen zur Bewältigung der Klimakrise zu nutzen. Die 36 Berufs- und Fachverbände möchten an der Bewahrung einer ökologischen Lebensgrundlage und der friedlichen Bewältigung sozialer Konflikte maßgeblich mitarbeiten und haben eine Klimaresolution verfasst.

Beruf an neue Problemlagen anpassen

Konkret planen die Berufs- und Fachverbände, in Zukunft mehr umwelt- und klimapsychologische Inhalte anzubieten und über neue Konzepte und aktuelle Forschungserkenntnisse zu informieren. Auch möchten sie über individuelle und gesellschaftliche Verarbeitungsprozesse aufklären, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Klimawandel verhindern. Damit soll den Mitgliedern geholfen werden, den beruflichen Alltag an neu auftretende Problemlagen anzupassen. Die Verbände werden zudem das eigene Handeln kritisch hinterfragen – etwa im Bereich der nachhaltigen Praxis. Auch die Rahmenbedingungen der Berufsausübung sollen in Bezug auf die Erhaltung der ökologischen Voraussetzungen mitgestaltet werden. Weiterhin unterstützt der GKII die „Psychotherapists/Psychologists for Future“ und regt an, an den Aktionen des Klimastreiks am 24. September 2021 teilzunehmen.

Klimakrise individuell und gesellschaftlich bewältigen

Psychotherapeut*innen sind in der Begleitung von konflikthaften Prozessen geschult und können bei der Bewältigung sich verändernder Lebensbedingungen unterstützen. Daher kommt ihnen eine besondere Verantwortung zu, sich aktiv in die individuelle und gesellschaftliche Bewältigung der Klimakrise einzubringen. Sie können dabei helfen, dass die Auseinandersetzung mit der Klimakrise nicht zur Überforderung wird, sondern sich in sachlich angemessenes Verhalten übersetzen kann. Das Engagement von Psychotherapeut*innen ist nicht nur politisch, sondern auch berufsethisch geboten.

Hans Strömsdörfer
Hans Strömsdörfer M.A.
Pressesprecher
Telefon: 030 235009-27
E-Mail: presse[at]dptv.de