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  • Veröffentlichungsdatum 30.10.2013
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Handlungsbedarf für die neue Bundesregierung

„Stress lass nach“ - Pressemitteilung 14/13

Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) appelliert an die zukünftige Bundesregierung, das gescheiterte Präventionsgesetz gezielt voranzutreiben. „Wir sehen jetzt die Chance, angemessen auf die Zunahme psychischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft zu reagieren und fordern die Regierung auf in den Koalitionsverhandlungen hier eine Einigung zu finden, die den Bedürfnissen unserer Bevölkerung Rechnung tragen“, fordert Dipl.-Psych. Dieter Best, Bundesvorsitzender der DPtV angesichts der neuesten Studie zum Thema Stress, die die Techniker Krankenkasse (TK) heute in Berlin vorgestellt hat.
 
Der Titel der heute vorgestellten Studie der Technikerkrankenkasse: „Bleib locker Deutschland“ könnte nicht unpassender gewählt sein, um die derzeitige psychische Lage vieler Menschen zu beschreiben. Den Ergebnissen zufolge haben "gestresste Menschen (…) gegenüber Entspannten ein fast viermal so hohes Risiko für seelische Beschwerden", „mehr als vier von zehn Menschen mit hohem Stresslevel hatten in den letzten Jahren psychische Beschwerden wie Burn-out oder Depressionen“.
 
Stetig wachsende Fehlzeiten, die Zunahme stationärer Behandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und die zunehmende Dauer der Behandlungen lassen keinen Grund erkennen „locker zu bleiben“, sondern sollten vielmehr als Alarmsignal für die Politik verstanden werden.
 
Ressourcenstärkung und eine gute Work-Life-Balance werden als Notwendigkeit beschrieben um dem zunehmenden Stress insbesondere am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Dem Einzelnen wird in dem Stressreport der TK hierbei eine persönliche Verantwortung zugeschrieben – dies geht jedoch am Problem vorbei, denn Arbeitnehmer sind zunehmend gezwungen, prekäre Arbeitsverhältnisse einzugehen, die wenig Raum lassen „um locker“ und entspannt zu bleiben.
 
So können im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung individuelle Bewältigungsstrategien gefördert werden.  Bisher bestehen hier jedoch große Versorgungslücken im Hinblick auf psychische Erkrankungen, die dringend geschlossen werden müssen. So kann psychotherapeutische Kompetenz im Rahmen der betrieblichen Prävention kostenträchtigen, kurativen Behandlungen vorbeugen. „Rechtzeitiges Erkennen und Eingreifen bei anhaltenden psychischen Belastungen können einen tatsächlichen Krankheitsfall verhindern“, verdeutlicht Psychotherapeut Best.
Das Präventionsgesetz sollte einen Schwerpunkt psychische Erkrankungen haben, um der Entwicklung gezielt entgegenwirken zu können.