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KBV-Vertreter*innen fordern Weiterbildungsoffensive
„Die Umsetzung der Weiterbildung kann nur mit einer ausreichenden Finanzierung erreicht werden. Der Beruf der Psychotherapeut*innen muss weiterhin attraktiv bleiben“, sagt Dr. Anke Pielsticker, Stv. Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV), auf der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). In einem Antrag forderten die Vertreter*innen eine Weiterbildungsoffensive. Der KBV-Vorstand solle im Mai 2024 konkrete Vorschläge vorstellen, wie das drängende Problem der Strukturreform und Finanzierung der ambulanten Weiterbildung bei Psychotherapeut*innen, Hausärzt*innen und Fachärzt*innen gelöst werden kann – sowie eine Strategie zur politischen Umsetzung.
Große Verunsicherung bei Studienabgänger*innen
„Die Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung ist in Gefahr! Viele junge Studierende, die vor zwei bis drei Jahren mit dem Bachelor für Psychotherapie begonnen haben, hadern inzwischen mit ihrer Entscheidung für das Fach Psychotherapie“ warnt Pielsticker. „In Bayern bleiben die ersten Masterstudienplätze unbesetzt – aus Verunsicherung, wie es nach dem Studium weitergeht. Diejenigen, die bereits jetzt den Masterstudiengang des neuen Psychotherapie-Studiums abgeschlossen haben, finden keinen Weiterbildungsplatz. Andere zögern bewusst den Abschluss des Studiums hinaus, da der Beginn der anschließenden Weiterbildung nur unter sehr unklaren Bedingungen möglich wäre. Das war nicht unser Ziel, als wir 2014 eine Ausbildungsreform für Psychotherapeut*innen beschlossen haben. Ziel war es, einen attraktiven Studiengang zu schaffen, mit aussichtsreichen Berufschancen für eine neue Generation und für eine fortbestehende gute Versorgung von psychisch kranken Menschen.“
Zi: 25 Prozent würden sich nicht mehr niederlassen
„Wenn ich heute nochmal die Entscheidung treffen sollte, Psychotherapeutin zu werden, würde ich den Beruf aus voller Überzeugung wieder wählen“, betont die Psychotherapeutin Pielsticker. „Der Beruf der Psychotherapeutin ist ein erfüllender Beruf und für die Behandlung einer immer weiter zunehmenden Zahl psychisch kranker Menschen für die ambulante Versorgung sehr bedeutsam. Vor diesem Hintergrund ist es wirklich erschreckend, dass sich 25 Prozent aller Psychotherapeut*innen in den Praxen heute nicht mehr niederlassen würden. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur Lage in den Praxen.“