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  • Veröffentlichungsdatum 26.09.2022
  • Ort Berlin
  • Art Pressemitteilung

PiA: Zwölf Prozent erhalten weniger als Gesetz vorgibt

DPtV-Umfrage zu PiA-Bezahlung zwei Jahre nach 1.000-Euro-Regelung

„Ein Drittel der Kliniken ist offensichtlich in der Lage, ihren Psychotherapeut*innen in Ausbildung (PiA) mehr als 1.000 Euro zu bezahlen. Wir fordern die übrigen Häuser auf, diesem Beispiel zu folgen, damit PiA wenigstens das erhalten, was ihnen zusteht“, sagt Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Zwei Jahre nach Einführung des Psychotherapeutenausbildungsreformgesetzes präsentiert die DPtV eine Umfrage zur Umsetzung der vom Gesetzgeber vorgegebenen Mindestvergütung von 1.000-Euro. „Die Landschaft ist sehr heterogen: Zwölf Prozent der Befragten erhalten immer noch weniger als 1.000 Euro – bei den privaten Kliniken sind es sogar 25 Prozent“, kritisiert Hentschel. „Die Vergütung ist nach wie vor nicht angemessen für die wertvolle Arbeit, die PiA Tag für Tag in der stationären Versorgung leisten. Aber das Recht auf mindestens 1.000 Euro muss wenigstens überall durchgesetzt werden!“

PiA-Stellen gekürzt

„Die Krankenkassen müssen den Kliniken die 1.000-Euro-PiA-Vergütung refinanzieren. Es ist daher verwunderlich, warum einige Häuser nicht einmal die Mindestvergütung von 1.000 Euro zahlen“, sagt Psychotherapeut Hentschel. Stattdessen berichteten 41 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen, dass in ihrer Einrichtung seit Wirkung des Gesetzes sogar PiA-Stellen gekürzt worden seien. „Als Begründung wurde die Corona-Pandemie genannt, aber auch eine andere Rechtsauffassung als die Bundesregierung. Manche Klinik habe den bereits eingestellten PiA die 1.000 Euro gezahlt, dann aber auslaufende Stellen nicht nachbesetzt“, berichtet der Bundesvorsitzende.

PiA wie Akademiker bezahlen

„Die DPtV setzt sich schon lange für die faire Vergütung von PiA ein. Für uns ist klar: PiA arbeiten entsprechend ihrer Hochschulausbildung und sollten daher wie Akademiker bezahlt werden“, betont Dr. Christina Jochim aus dem DPtV-Bundesvorstand. „Sie übernehmen bereits hohe Verantwortung. 1.000 Euro sind dafür nicht genug.“