Aktuelles
Psychische Erkrankungen ernst nehmen!
„Zur Bundestagswahl 2021 fordert die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) eine Stärkung der Psychotherapie, die stets aufs Neue ihre Wirksamkeit und Effizienz beweist“, sagt Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der DPtV. „Unser ,Report Psychotherapie 2021‘ zeigte erneut, dass bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die psychische Gesundheit oft leidet.“ Die vergangenen Monate hätten zudem bewiesen, wie engagiert und flexibel die ambulanten Psychotherapeut*innen ihren Patient*innen während der Corona-Krise oder nach den verheerenden Überschwemmungen in Westdeutschland Hilfe angeboten haben.
Umfangreiche Forderungen
Mit 16 Forderungen wendet sich die DPtV an die zukünftige Bundesregierung. „Priorität hat natürlich die Sicherung der Aus- und Weiterbildung, bei der noch Nachbesserungen nötig sind. Aber auch die Versorgung von Patient*innen mit komplexem Behandlungsbedarf ist uns ein Anliegen“, betont Hentschel. Im stationären Bereich müsse die Personalausstattung verbessert, ambulante Versorgungsangebote sollten weiterentwickelt werden. „Aber auch die Aktualisierung der völlig veralteten GOÄ ist uns ein Anliegen – ebenso wie die Angleichung der psychotherapeutischen Vergütung an die ihrer ärztlichen Kolleg*innen.“
Sichere digitale Systeme
Die Sicherheit digitaler Systeme ist ein weiterer Schwerpunkt der Forderungen: „Egal ob Telematikinfrastruktur, die Elektronische Patientenakte (ePA) oder die neuen Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) – ohne einen verlässlichen und überprüfbaren Datenschutz wird es kein Vertrauen in diese Neuerungen geben“, warnt Psychotherapeut Hentschel. „Die Wirksamkeit von DiGA muss zudem von Beginn an wissenschaftlich nachgewiesen werden – sonst werden Patient*innen zu ,Versuchskaninchen‘.“
Schnelle Hilfe in Krisen
„Krisen wie Corona und die Flutkatastrophe erfordern schnelle psychotherapeutische Hilfe. Es muss möglich sein, durch kurzfristige Maßnahmen wie Kostenübernahme, zeitlich befristete KV-Ermächtigungen und befristete Aufhebungen von Leistungsbegrenzungen auf solche Bedarfsspitzen zu reagieren“, fordert Hentschel. Außerdem müsse die Klimakrise auch in Bezug auf psychische Gesundheit verstanden werden. „Als Psychotherapeut*innen sehen wir uns in der Verantwortung, bei der Bewältigung der psychischen Folgen der Klimaprobleme zu unterstützen.“