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Umfrage bestätigt, wie dringend die Psychotherapeutenausbildung reformiert werden muss
Unter Teilnahme von 3.666 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) führte Maria Klein-Schmeink, Mitglied im Bundestag und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, eine groß angelegte Online-Umfrage zum Thema „Was beschäftigt PiA?“ durch. Die Umfrageergebnisse überraschen nicht und bestätigen unsere Einschätzung zur prekären Ausbildungssituation, in der sich die PiAs noch immer befinden.
Die Online-Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass die Befragten durch die Ausbildungsvergütung, - sofern überhaupt eine Vergütung gezahlt wird- in der Regel nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt geschweige denn die hohen Ausbildungskosten zu bestreiten. Über die Hälfte der Befragten muss auf ersparte finanzielle Reserven zurückgreifen, ist auf die Unterstützung der Familie/Partner angewiesen oder ist gezwungen, sich bereits vor dem Eintritt in das Berufsleben durch Aufnahme eines Kredits zu verschulden. Dem Gebot der Chancengleichheit wird das derzeitige Ausbildungsmodell in keinster Weise gerecht.
Nach den Ergebnissen der Online-Umfrage ist auch die rechtliche Absicherung der PiAs unzureichend. Diese werden überwiegend nur aufgrund eines Praktikumsvertrags tätig und sind damit weder sozial- noch haftpflichtversichert. Gleichzeitig nehmen sie große Verantwortung auf sich, indem sie volle Versorgungsaufgaben wahrnehmen, die in den entsprechenden Einrichtungen ohne PiAs nicht zu bewältigen wären.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage zeigen deutlicher denn je, dass die Reform der Ausbildungsreform zeitnah umgesetzt werden muss. Der Arbeitsentwurf zur Novellierung des Psychotherapeuten-Gesetzes, der kürzlich vom Bundesministerium für Gesundheit verfasst wurde, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.