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  • Veröffentlichungsdatum 28.06.2023
  • Ort Berlin
  • Art Pressemitteilung

Workshop „Coping after Baby“: Hilfe bei Wochenbettdepression

DPtV-Master-Forschungspreis 2023 geht an Sara Andrle

„Sara Andrle liefert mit ihrer Masterarbeit empirische Ergebnisse zur psychotherapeutischen Versorgung einer besonders vulnerablen Gruppe – jungen Eltern mit postpartaler Depression“, sagt Barbara Lubisch, stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) über die Preisträgerin des Master-Forschungspreises 2023. Zum dritten Mal wurde der mit 1.000 Euro dotierte Preis im Rahmen des DPtV-Symposiums verliehen. Die Masterarbeit von Sara Andrle evaluiert den eintägigen verhaltenstherapeutischen Online-Workshop „Coping after Baby“, der eine signifikante Reduktion der depressiven Symptome zeigte. Die „Wochenbettdepression“ tritt bei etwa zehn bis 15 Prozent der Mütter und manchmal auch bei Vätern im ersten Jahr nach der Entbindung auf.

Junge Eltern besonders anfällig für Depressionen

„Die postpartale Depression ist im Unterschied zum sogenannten „Baby Blues“ (eine kurze depressive Verstimmung in der ersten Woche nach der Entbindung) eine schwerere, länger andauernde, behandlungsbedürftige depressive Erkrankung“, erklärt Lubisch. „Gerade in einer Zeit, in der man davon ausgeht, dass die jungen Eltern besonders glücklich sind, ist die Anfälligkeit für Depressionen besonders hoch. Die depressive Stimmung, gefühlte Überforderung, Ängste, fehlendes Interesse am Kind und Schuldgefühle sind für das betroffene Elternteil höchst belastend. Zugleich kann sich eine postpartale Depression auch auf die Eltern-Kind-Beziehung und auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Eine schnelle Erkennung und professionelle psychotherapeutische Unterstützung sind daher von größter Bedeutung. Verschiedene Barrieren wie soziale Stigmatisierung, eine hohe Nachfrage und lange Wartezeiten verhindern jedoch die zeitnahe, indizierte psychotherapeutische oder psychiatrische Versorgung.“

Angebot auch für nicht-binär identifizierte Eltern

Sara Andrle fand heraus, dass der Online-Workshop „Coping after Baby“ gut durchführbar und bei den Teilnehmer*innen akzeptiert ist. Nach der Teilnahme zeigte sich eine signifikante Reduktion der Schwere der depressiven Symptome. „Besonders hervorzuheben ist auch, dass die Inhalte des Workshops so adaptiert wurden, dass sich nicht nur Mütter, sondern auch Väter und sich nicht-binär identifizierende Elternteile angesprochen fühlen. Denn die aktuelle Forschung zeigt, dass diese ebenfalls von postpartalen psychischen Symptomen betroffen sein können“, lobt die Stv. Bundesvorsitzende Lubisch.


DPtV-Master-Forschungspreis – Informationen und Bewerbung: www.dptv.de/masterpreis