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  • Veröffentlichungsdatum 09.12.2022
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GKV-Umfrage: Mindestens 56 Prozent kontaktieren Psychotherapeut*innen direkt

Eine Umfrage des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) untersuchte die Zufriedenheit der Versicherten bei der Suche nach einem Psychotherapieplatz. „Bemerkenswert ist, dass mindestens 56 Prozent der Patient*innen die Psychotherapeut*innen direkt kontaktieren – und nur 11 Prozent über die Krankenkassen vermittelt werden, nur 15 Prozent über die Terminservicestellen. Die Vermittlung durch Haus- und Fachärzte liegt sogar nur bei 2 Prozent. Das zeigt, wie wichtig der vertrauensvolle und direkte Kontakt zum/r Psychotherapeut*in ist“, kommentiert Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) die Befragung des GKV-Spitzenverbands. In der psychotherapeutischen Sprechstunde findet die Steuerung der Patient*innen in die anschließende psychotherapeutische Versorgung statt, soweit diese indiziert ist.

„Aber die Zahlen zeigen auch: 67 Prozent der Befragten äußern, die Wartezeit sei den Wünschen entsprechend oder noch akzeptabel. Wir müssen uns insbesondere den Menschen zuwenden, für die die Wartezeiten zu lang sind. Hier helfen keine Verschiebebahnhöfe in die TSS oder zu anderen Vermittlern – das schafft neue Hürden für die Patient*innen und keine Kapazitäten. Der Bedarf an Psychotherapie ist weiter groß. Um kurzfristig flexibel reagieren zu können, brauchen wir eine verantwortungsvolle Genehmigungspraxis der Kostenerstattungen durch die Krankenkassen, die durch Privatpraxen erbracht werden, und Sonderbedarfszulassungen zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung. Mittelfristig ist eine gezielte Weiterentwicklung der Bedarfsplanung wichtig, insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Regionen. Wir begrüßen die geplante Antistigmatisierungskampagne der Bundesregierung- sie kann dazu beitragen, dass das psychotherapeutische Versorgungsangebot noch besser bekannt wird.“